Oft stelle ich mir euch, meine Community, wie einen Haufen unbekannter Freundinnen vor, die ähnliche Interessen und Geschmäcker haben, wie ich und meine Freundinnen IRL. Die meisten Bücher, die ich meinen Freundinnen empfehle, empfehle ich deshalb auch direkt hier auf dem Blog weiter, weil die Überschneidungen erfahrungsgemäß sehr groß sind.

Der heutige Literatur-Newsletter funktioniert deshalb ein bisschen anders. Ich möchte keine „klassischen“, ausschweifenden Reviews schreiben (tl;dr), sondern euch die Bücher empfehlen wie meinen Freundinnen. Direkt, per WhatsApp oder Telegram und vor allem: mit Begeisterung. Mit kurzen Snippets von dem, was euch erwartet, und was mich besonders angesprochen hat. Let’s go!

Fern Brady – Strong Female Character

Ich hab bisher kein Buch in Deutschland gesehen, das spätdiagnostizierten Autismus bei Frauen so accurate schildert. Brady schreibt quasi retrospektiv ihre Lebensgeschichte aus der Perspektive einer Erwachsenen auf, die erst zwanzig Jahre später verstanden hat, was ihr damals alles passiert ist. Man kennt’s vielleicht! Feministisches Erwachsen und so.

Die Themen sind schon ziemlich heavy tbh. Psychiatrie mit 17, ein bunter Mix aus Fehldiagnosen, Gewalt im Elternhaus und Missbrauch von Minderjährigen – und trotzdem macht es „Spaß“, das alles zu lesen, weil Brady so einen unfassbar lustigen und genialen Schreibstil hat. Außerdem hat sie als eine der Ersten offen geschrieben, dass Frauen mit Autismus durchaus Beziehungen und Sex haben können, und dass das kein Grund ist, ihnen ihren Autismus abzusprechen. Danke dafür!

Außerdem ist es imho für jeden irgendwo wichtig, die eigene Geschichte umzudeuten. Und genau das tut Brad…

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