Bücher über Liebe? Habe ich die letzten Jahre genug gelesen. Im Studium, und auch privat. Von „Polysecure“ bis „The State of Affairs“, „das Ende der Ehe“ und „Der Konsum der Romantik“. Honestly, ich war, nein, ich bin etwas durch mit dem Thema. Was soll mir ein Buch über Herzschmerz noch bitte über die „Liebe“ beibringen, wo ich doch selbst so viel darüber nachgedacht habe, ohne zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen?

Und dann habe ich „Modern Heart Break“ (Leykam Verlag) per Post zugeschickt bekommen – von einer mir bis dato nicht bekannten Autorin. Auch die möchte sich eigentlich mit anderen Dingen beschäftigen, als mit Männern. Sie möchten dem gar nicht so viel Raum geben, sie möchte ihre Ruhe haben, ihre Wut rausschreien. Und das macht sie für mich sofort sympathisch. Also fange ich doch an zu lesen.

Laura Melina Berling vom @littlefeministblog aus Frankfurt bringt in ihrem dritten Buch ein Problem auf den Punkt, das wir alle (AKA in der Großstadt datende Menschen ü30) nur zu gut kennen. Man geht eine Beziehung ein und keiner weiß so genau, ob sie jetzt offen, geschlossen oder gleich poly ist – oder in naher Zukunft werden soll.

„Niemand weiß so recht, wohin. Alle sind so Anfang bis Mitte dreißig, aber klassische Lebensmuster und Lebensschritte haben sich irgendwie aufgelöst – oder nach hinten verschoben, wer weiß. Niemand kann sagen, ob Kinder oder nicht, niemand will heiraten, monogame Beziehungen sind doch irgendwie sehr eng, vielleicht lieber offen oder poly sein oder einfach alles von außen beobachten (…)“

Berling

Manchmal erfährt man den Aggregatszustand seiner eigentlich glücklichen Beziehung auch erst später, wenn man selbst zufällig von einer Ex-Affäre erzählt, die einem gerade geschrieben hat. So passierte es jedenfalls Berling, die danach durch Zu…

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