In meinem Leben gibt es weder Urlaub, Fenster–, noch Arbeitstage.
Es gibt keinen Frühschluss, keine Überstunden und keine elektronische Zeiterfassung. Keinen gestellten Wecker, keine Chefitäten; niemanden, gegenüber dem ich mich am Ende der Woche rechtfertigen muss, weil ich angeblich für irgendetwas zu lange gebraucht hätte.
Mit 31 bin ich den Kategorien entkommen, die der Kapitalismus für unsere verfügbare Lebenszeit vorgesehen hat. Ich versorge mich mit Freiräumen, die sowohl meiner Psyche, als auch meiner kreativen Arbeit dienen.
Und siehe da: Obwohl ich 2022 knappe 12 Wochen gar nicht gearbeitet habe, habe ich 50.000 Euro verdient. Während ich um die Welt gereist bin, Auszeiten hatte und mir die Sonne auf den Bauch schienen ließ.
Wait, wieso klingt das gerade so nach Scam und Angeberei? Achso, wahrscheinlich weil die meisten ortsunabhängig arbeitenden Nomads in Bali längst alle möglichen Kurse entwickelt haben, um dir genau dieses Leben zu verkaufen.
Als ob es ein Geschirrset wäre, das man online purchasen könnte. Ich schwöre auf meinen Hund, ich habe keinen einzigen dieser Kurse belegt. Ich habe lediglich entschieden, dass mir meine Lebenszeit im Hier und Jetzt mehr wert ist, als die potenziell verfügbare Lebenszeit in meinen Siebzigern.
Ich hatte keine Strategie, keinen gutausgearbeiteten 5-Jahres-Plan. Ich hatte eine Vision: keine Sklavin der Erwerbsarbeit zu sein.
Dafür habe ich meine eigene Zeitrechnung aufgemacht: Life first. Work second.
Statt mich zu fragen, …