Keine Generation vor uns bekam die Realität des Mutterseins so schonungslos und dringlich präsentiert, wie wir. Kein Wunder: Seit Millennials posten können, verarbeiten sie ihre Lebensgeschichten. Wer seinen heute 28- bis 40-jährigen Altersgenossinnen folgt, bleibt also kaum von den Schilderungen des modernen #Mama-Daseins verschont.
Was macht es mit mir, online permanent den Sorgen von Eltern ausgesetzt zu sein? Frei nach dem Motto „Mehr Realität auf Instagram“? Ganz ehrlich: Mamablogger made me not wanna have children. In diesem Essay erzähle ich genau, warum.
* * *
Noch bevor ich mir selbst darüber Gedanken machen konnte, ob ich Kinder haben möchte oder nicht, haben mir Mamablogger alle Antworten vorweggenommen.
Bevor ich überhaupt daran denken konnte, was wir für Eltern wären und ob wir das zu zweit hinbekommen würden, bekam ich die Horrorartikel in meine Timeline gespült.
- Mütter-Burnout: Wenn Mama einfach nicht mehr kann.
- Mutter sein ist anstrengend – Vermeide diese drei Dinge.
- Gefühlstief statt Babyglück: Wenn Mütter depressiv werden.
Alles echte Artikel, die ich gelesen habe, bevor ich 27 wurde. Ich weiß also bestens über Dammrisse, postnatale Depressionen, die schwierige Kitaplatzsuche im Prenzlauerberg und Gewalt im Kreissaal Bescheid. Ich weiß mehr über das Wechselmodell, als über die Umsatzsteuervoranmeldung – obwohl mich letztere jedes Quartal direkt betrifft. Ich weiß, wie wenig Zeit Autorinnen nach dem ersten Kind für Artikel bleibt, und wie ihr Output inklusive G…