Eine eingesprochene Version des Texts findet ihr im Steady-Podcast von Groschenphilosophin.
Achtung: Diese Kolumne ist mit einer gewaltigen Portion Ironie und Humor zu lesen. Bitte stellt euch diesen Text nicht als bierernste, 100 % ernstgemeinte Abhandlung vor, sondern als Text, der andere Hetero-Frauen zum Lachen bringen soll.
Tief in mir drinnen wusste ich schon immer, dass ich später jüngere Männer daten würde. Ich habe es schon als 23-Jährige nicht verstanden, warum ich mich auf Männer einlassen sollte die gerade in ihrer zweiten Scheidung stecken und sich am Wochenende am liebsten siebzehn Stunden auf ein Rennrad setzen. Einfach nein! Wenn Freundinnen von Kollegen Anfang vierzig schwärmten, rollten sich meine Eileiter zusammen.
Warum tut sich das eine an? Wegen der grauen Schläfen und dem hässlichen Mercedes?
Nach Jahrhunderten, in denen es normal war 60-jährige Männer mit neunzehnjährigen Schulmädchen zu verheiraten, ist es heute lediglich fair, dass sich Frauen ü30 die Rosinen aus dem Kuchen picken. Trotzdem werden sie dafür gejudged. Als ob es irgendeinen rationalen Grund dagegen gäbe.
Ich bin der Meinung: Jede Frau, die allen Ernstes behauptet surfende Mittzwanziger seien ihr „zu jung“, lügt. Oder hat Daddy-Issues. Oder steckt noch mitten in den patriarchalen Vorstellungen einer Beziehung, in der der ältere Mann den Versorger spielt. Der Mann … überhaupt den Versorger spielt.
Wahrscheinlich bin ich zu privilegiert, um das nachzuvollziehen. Ich verdiene mein eigenes Geld, habe mich noch nie auf einen Urlaub einladen lassen und möchte auch keine teure Unterwäsche zum Valentinstag geschenkt bekommen.