Kündigen ist mein Hobby. Ich halte es nur selten in fixen Arbeitnehmerverhältnissen aus und zwar nicht, weil ich etwas gegen bezahlte Krankenversicherungen, die Trennung von Arbeitsort und Zuhause oder ein 13. Gehalt habe. Sondern, weil die meisten Arbeitsumstände die ich in meinem sechsjährigen Erwerbsleben bisher miterlebt habe schlimmer waren als ein sechsmonatiger Aufenthalt bei Promi Big Brother.
Von Chefs, die sich gegenseitig vor den Mitarbeitern anschreien und hinterher übereinander ablästern, bis hin zu krassem Produktionsdruck, unbezahlten Überstunden, Downtalking und gnadenloser Feedback-Kultur war eigentlich schon alles Menschenunwürdige dabei. Ich habe in meiner Verzweiflung über die „moderne“ Arbeitswelt sogar ein Buch – das „Millennial-Manifest“ (Rowohlt Verlag) – zu diesem Thema geschrieben; mich über die Ellbogengesellschaft ausgelassen, über die 70 % Regel gelacht oder den Irrglauben, dass irgendjemand in den 8 Stunden Arbeitszeit auch wirklich acht…
Hach, im Hate vereint. Mich verwirrt die Vollzeit-Anstellung ehrlich gesagt komplett und ich hatte sogar schon Termine in den Kalender gemalt, wann ich mein Jahr rum habe, um zu kündigen.
Danke also für deine Tipps und die Motivation daraus.
Verstehe nur den letzten Punkt aus deiner pro/contra Liste nicht:
“ALG1 eine Motivation sein könnte, sich hinterher selbstständig zu machen”
Also weil man, wenn man kündigt, erstmal 3 Monate idR keinen Anspruch auf alg1 hat?
Grüßli
Elena
Achso, ich konkretisiere nochmal zu dem ALG1-Fall: Nämlich, wenn ein befristeter Arbeitsvertrag ausläuft, gleicht das einer Kündigung seitens dem AG, deshalb hat man direkt Anspruch auf ALG1. So war das – wie in meinem Fall – gemeint :)
Danke dir für deinen Kommentar. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ganze Jahre verstreichen zu lassen, um mich wieder frei zu fühlen, und je älter ich werde, desto mehr spüre ich wie mir das Leben durch die Finger rinnt, desto weniger kann ich mich irgendwo fesseln lassen.