Endlich mal wieder ein Artikel, auf den das Internet gewartet hat. Schon mal der Disclaimer für alle vorab, die sich gleich persönlich angesprochen fühlen könnten: das hier ist ein subjektiver, meinungslastiger Rant über die fancy-word-lastige Vermarktung von CBD-Öl. Schrille Vergleiche und hartes Wording gehören dazu. Eine investigative Recherche zu der Wirksamkeit von CBD-Öl nicht.
Ergänzung 30.11.20: Ich habe zum Ende des Rants eine Recherche drangehängt.
Das erste Mal von CBD gehört habe ich vor ein paar Jahren durch den Insta Post einer Bekannten aus Wien, die ich grundsätzlich eher mit einem nachhaltigen Koksproblem, als mit einer achtsamen Lebensweise verbinde. Sie stand in kecker Pose halbnackt vor dem Spiegel und machte ein Selfie, darunter schrieb sie irgendetwas von der beruhigenden Wirkung der Cannabidiole auf ihre Psyche und dass man sich dafür das Zeug mehrmals täglich unter die Zunge tropfen solle. Ganz wichtig auch der Hinweis: ALLES TOTAL LEGAL. Damit auch niemand von ihren zigtausend Followern auf die Idee käme, sie nehme echte, böse Drogen.
„HM“, dachte ich mir. „Wenn‘s bloß wirklich so einfach wär, Lisi.“ Ich traute dem neuen Heilsbringer gegen Anxiety, Depressionen und Schlafstörungen nicht so ganz. Dafür war mir das Zeug eindeutig zu gehyped. Nach und nach gesellten sich immer mehr Neo-Nachhaltigkeits-Girls aus zentral gelegenen Altbauwohnungen mit ihren Posts dazu.
Sie pos…
Also ich mein, was gemerkt zu haben, minimal mehr Ruhe, kann aber wirklich Placebo sein. Ich bin halt auch so ein Gesundheits-Opfer, hab das direkt getestet, als ich davon gehört habe. Bioverfügbarkeit ist ein Standard-Begriff, auch bei Vitaminen und Mineralstoffen, halt was dein Körper überhaupt von dem Zeug aufnehmen kann, ist keine Esoterik. Kamillentee wirkt ja auch und ist pflanzlich :) Soweit ich weiß, ist Gras auch nicht gerade günstig, vor allem wenn man regelmäßig konsumieren will 😃 Außer man holt sich irgendeinen Mist von der Straße, wo Gott weiß, was noch reingemischt wird. Ich kriege leider Panikattacken von THC, also leider ist die sofortige Wirkung kein gutes Argument. Wenn’s bei regelmäßigem Konsum wirklich beruhigend wirken würde, wäre das echt geil. Aber ja, sieht nicht danach aus. Dann kann man sich auch Baldrian reinpfeifen, ist günstiger 😃 Zumal CBD jetzt anscheinend doch wieder in Dtl verboten wurde.
Danke für deinen Artikel. Ich habe mich gewunder, warum dass oft quasi als Heilsbringer genannt wird. Die Preisgestaltung hatte immer einen komischen Beigeschmack – da wurde dann erwähnt, dass es schon das Teure sein muss, das günstige würde nicht so wirken. Die Lobhudeleien kamen aus meiner Mütter-Bubble, von denen die auch Impfen kritisch sehen und ihr Kind ständig bedroht und missverstanden sehen. Deswegen war ich da schnell raus, habe aber auch keinen hohen Leidensdruck, in der Not greift man ja dann doch oft nach jedem Zipfel.
Ich bin ziemlich late to the party – hab erst vor einer guten Woche die Podcast-Folge dazu gehört und erst dann den Artikel gelesen. Danke für die Rezension, das Thema CBD Öl ist in meinem Umfeld gar nicht so ultra präsent gewesen, bzw. es war und ist mir ehrlich gesagt einfach egal… Es fasziniert mich aber, was du da anscheinend für einen Backlash dazu bekommen hast.
Wenn ich nicht einschlafen kann, dann träufle ich auf einen kleinen Duftstein neben meinem Bett ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl. Das ist ergiebig, sehr weit verbreitet erhältlich und kostet wenig im Vergleich zu CBD-Öl. Wenn das anderen zB gegen Migräne hilft – von mir aus.
Mir persönlich macht es jedenfalls Spaß, mich mit Wirkungen und Anwendungen ätherischer Öle auseinander zu setzen. Vielleicht erleben die auch grade ein bisschen eine Renaissance, oder es ist einfach nur mein Pinterest-Feed, der mir das vorgaukelt… ;)