Die Nächte werden länger und ich brauche meinen Gossip. Die heiß erwartete “This is Paris” Hilton Doku hat sich da perfekt angeboten.
Paris, Paris, Paris. Schon der Trailer lässt niemanden kalt, der in den 00er-Jahren zu viel MTV geschaut hat. Mit ihrem drahtigen, makellosen Körper und den langen, blonden Haaren stand sie einst für Party-Rebellion ohne Höschen, Taschenhündchen und naja, den fragwürdigen Geschmack der 00er-Jahre, den sich die Gen Z-ler gerade neu aneignen, während eins als Millennial hilflos daneben steht und überlegt, ob es 2020 anmaßend wäre, die alten Fake-Gucci-Taschen aus dem Keller zu holen.
Ich habe meine Fashion-Fauxpas inzwischen verarbeitet und muss zugeben, dass ich mich in meinem Berufsalltag kaum mit Paris’ Dasein beschäftigte. Außer eben, sie hat sich mal wieder für ein Social-Media-Awareness Projekt einlullen lassen, wie schon vor knapp zwei Jahren in „The American Meme“ für Netflix. Schon dort sprach sie darüber, wie ist es ist, treue Fans, statt echten Freundinnen zu haben und dafür bekannt zu sein, bekannt zu sein.
Anyhow, ich schmeiße also nach einer Flasche Wein und Pizza YouTube an, um mich der Persönlichkeitsentwicklung von Mrs. Hilton hinzugeben.
Vorab versprochen wurde …
- das “wahre Gesicht” Paris’
- ein intimer Blick in ihre gekränkte Seele
- der Klang ihrer “echten” Stimme
- und das Lüften eines dunklen Geheimnisses aus der Kindheit, das maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Paris diverse Ängste und Macken entwickelte.
Ich denke sofort an sexuellen Missbrauch irgendeines Onkels und ertappe mich bei meinem eigenen Voyeurismus.
Muss ich mir das ansehen? Sollte ich mir das ansehen? Warum sehe ich mir das an?
Paris ist eben nicht umsonst Paris. Sie weiß, wie sie mich um den Finger wickelt und erzählt mit Tränen in den Augen von ihrer Zeit als Kid in New York; ihren zahlreichen Versuchen, “sie selbst zu sein”, die darin resultierten nicht in die Schule zu gehen und harte Drinks zu konsumieren. Dazu gl…