Die meisten Konsument*innen kultivieren vermutlich wie ich irgendwo links neben dem Schreibtisch einen Stapel, den sie beim Vorbeigehen gerne ignorieren, weil sich dort seit Monaten ungelesene, bestellte oder auch zugeschickte Bücher befinden.

Der Stapel wird von Monat zu Monat größer, bald braucht er ein neues Regal, das man hastig beim Möbelhaus seines Vertrauens kauft und dann nie anbohrt. Die Bücher breiten sich in Folge dessen bis zum Boden aus und verstauben – gemeinsam mit dem eigenen, schlechten Gewissen.

Schließlich war man doch einmal ein Mensch, der sich in Diddl-Freundschaftsheften selbst als Leseratte bezeichnete. Und jetzt? Sitzt man abends vor Netflix oder mit dem Handy im Bett.

Ich sage: SCHLUSS AUS!!!!111. Für zwei Wochen wollte ich meine Handyzeit radikal minimieren, das Internet so gut wie nicht „einschalten“ und mich wirklich hauptberuflich aufs Lesen, Unterstreichen und Rezensionen-Schreiben fokussieren.

Deshalb vorab: ja, es ist mir bewusst, dass all jene mit Anwesenheits-Vollzeitjob, Kindern oder Pflegetätigkeiten und “richtigen Hobbies” jetzt vermutlich erzürnt die Nase rümpfen.

Aber mein Leben ist mein Leben und darin habe ich mir eben folgende Aufgabe gestellt.

Die Bücher

  1. „Yalla, Feminismus“ von Reyhan Sahin (298 S.)
  2. „Starting a Revolution“ von Lisa Jaspers und Naomi Ryland (156 S.)
  3. „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“
    von Reni Eddo-Lodge (236 S.)
  4. „Die Hochhausspringern“ von Julia von Lucadou (283 S.)
  5. „Ihr Körper und andere Teilhaber“ von Carmen Maria Machado

So war’s (ohne Internet)

Ich hatte mir eine Abwesenheitsnotiz eingerichtet.
Meine Tage waren von nun an strikt routiniert.