Finanzen. Ein Thema, so sexy wie abgekaute Fingernägel – gerade zu Beginn der Selbstständigkeit. Während man als Angestellte am Ende des Monats freudig auf seinen Paycheck wartet und sich auch mal gemütlich zurücklehnen kann, wenn Auftrags-Ebbe herrscht, hält das Leben als Selbstständige eine sich stets erneuernde Reihe von Entscheidungen und Herausforderungen parat. Zum Beispiel, den Überblick über seine Einkommenslage zu behalten.
Als ich im Januar 2017 anfing als freie Autorin zu arbeiten, verfolgte ich mein Geld unregelmäßiger als so manche beim Nachbarn zugestellten Postpakete. Erst ganze anderthalb Jahre später habe ich mich als Bürokratie-Faultier dazu überwunden, ein zweites Konto anzulegen. Anderthalb Jahre, in denen von meinem herkömmlichen Konto alles von Miete bis Urlauben, Restaurants- und Frisörbesuchen abgebucht wurde und Zahlungen von Verlagen neben Ausgaben für Nasensprays landeten.
„Warum denn auch nicht“, dachte ich mir, „schließlich bekomme ich dort ja auch mein Geld überwiesen, das ich erwirtschaftet habe und mehr Konten bedeutet noch mehr Papierkram, Verantwortung und Unübersichtlichkeit.“ Richtig?
Falsch. Es war mein Steuerberater (God bless him), der mir die Notwendigkeit und die Vorteile eines eigenen Geschäftskontos bei einer ernsten Tasse Kakao verdeutlichten. Schauen Sie, was ich alles gelernt habe!
Nummer 1: Professionalität, Professionalität, Professionalität
Grund Nummer eins war für mich die tatsächliche als auch gefühlte Professionalität, die so ein neuer, schicker IBAN mit sich bringt. Am liebsten hätte ich ihn jedem potenziellen Auftraggeber unter die Nase gerieben, den ich seither getroffen habe. Zudem verdeutlichte mir ein eigenes Geschäftskonto nochmal schwarz auf weiß, dass ich jetzt tatsächlich ein Unternehmen habe, und nicht nur hin und wieder Freelance-Gigs, die zu meinem Angestellten-Haupteinkommen fließen.
Exccccciting!
Nummer 2: Klarheit über Einnahmen und Ausgaben
Die allermeisten Online-Solopreneurs haben genauso wie ich steuerlich unterschiedlich zu behandelnde Einnahmen aus Affiliate-Programmen, Crowdfunding-Kampagnen oder verkaufen weltweit eigene Produkte in Shops, die 08/15-Steuerberater ohne ordentliche Vorstrukturierung schnell zu einem angstbedingten „Nein, danke!“ verleiten.
Oder, andere Frage: Wie würdest du dich fühlen, müsstest du heute deine Finanzen offenlegen?
Damit dein Steuerberater oder deine Steuerberaterin in spe nicht sofort schreiend das Handtuch wirft, gibt es das separate Geschäftskonto, das einen Überblick über die unterschiedlichen Einnahme- und Ausgabequellen garantiert, die im Rahmen der Unternehmertätigkeit geschehen und so auch am Ende des Jahres bei der Steuererklärung hilft.
Screenshot Kontist
Funfact: jedes Unternehmen – egal, wie klein – muss dem Finanzamt am Jahresende einen Jahresabschluss oder eine klassische Steuererklärung vorlegen. Hierzu müssen alle Einnahmen und Ausgaben in chronologischer Reihenfolge und inklusive Umsatzsteuer aufgeführt sein. Der Papierkram wird wesentlich erleichtert, wenn im Laufe des Jahres die gesamten geschäftlichen Zahlungsflüsse über ein separates Konto liefen.
Nummer 3: Zugriff durch Dritte
Da ich meine Steuern (#ausgründen) nicht selbst mache, habe ich meinem Steuerberater Zugriff auf mein cleanes Geschäftskonto ermöglicht. So kann er Belege und Rechnungen abgleichen, die ich ihm sende, und mich auf etwaige Fehler in der Buchführung aufmerksam machen. Ich habe so mehr Zeit für die tatsächliche Schreibarbeit.
Nummer 4: Die gesetzliche Aufbewahrungspflicht
Wusstest du, dass alle Belege, also auch Kontoauszüge, zehn Jahre aufbewahrt werden müssen (Quelle: hk24.de)? Immerhin reicht es, die Kontoauszüge digital zu speichern. Puh! Private Kontoauszüge als auch Kalender oder Fahrberichte sind nicht so lange aufzubewahren, weshalb es sich auch hier doppelt lohnt, die Konten bewusst zu trennen.
Von meinem Geschäftskonto bezahle ich zum Beispiel Büromaterial, Magazine und Bücher zur Recherche, Business-Lunches, Lohn für Angestellte und natürlich meine Steuern und Versicherungen.
Und wie finde ich jetzt die richtige Bank?
Als ich mich dazu durchgerungen hatte, ein zweites Konto zu eröffnen, war ich natürlich mit der Frage nach dem „Wo“ konfrontiert.
Letztlich ist auch diese Wahl eine Frage der Präferenz.
Als Millennial ohne nennenswerte Geduld standen die schnelle Registrierung, eine einfache Handhabung via App und geringe Kontoführungsgebühren an erster Stelle.
Ob die Bank physische Filialen hat, war mir relativ egal, da mich das Anstehen vor Ort meist ohnehin nur Zeit und Nerven kostete.
Andere Faktoren, die für dich wichtig sein könnten, sind unter anderem kostenfreie Transaktionen, Überziehungsrahmen oder der Serviceumfang.
#realtalk: Wo ist der Unterschied zwischen der Hipster-Bank und der Hausbank? Ist das nicht total unseriös?
Statt all deine Dokumente zur Hausbank zu schleppen, identifizierst du dich bei der auf Selbstständige spezialisierten Onlinebank Kontist innerhalb von zehn Minuten per Video-Chat. Der gesamte Eröffnungsprozess kann in weniger als 10 Minuten abgeschlossen sein. Eine Bank mit einer Niederlassung benötigt demgegenüber regelmäßig mehrere Tage, bis sämtliche Unterlagen geprüft sind und das Konto zur Verfügung gestellt werden kann.
Screenshot Kontist
Überweisungen, die du tätigst oder Zahlungen, die bei dir eingehen, erscheinen zudem sofort auf dem Smartphone-Display. Du wirst also via Push-Nachricht in Echtzeit über jede aktuelle Transaktion informiert. Mehr Selbstbestimmung über die eigenen Finanzen geht kaum.
Du musst dir übrigens keine Sorgen machen, dass neue Banken wie Kontist nicht “ganz sauber” sind – sie haben dank diverser Gesetze dieselben Kontoeigenschaften wie „normale“ Hausbanken auch, einen deutschen IBAN und einen entsprechenden Einlagensicherungsschutz.
Also: Recherchiere deine Optionen und tu dir und deinem Steuerberater einen Gefallen. Ich hab’s auch getan.
Deine
Bianca „Ich mag mich nicht schon wieder irgendwo anmelden“ Jankovska
Dieser Beitrag wurde gesponsert von Kontist. Dem ersten kostenlosen Geschäftskonto mit Real-Time Steuereinschätzung, automatisierter Buchhaltung und integrierter Mastercard fürs Ausgabenmanagement. Bei einem Kauf oder einer Anmeldung über meinen Link erhalte ich eine Provision, dir entstehen keine zusätzlichen Kosten. Das Investieren in Finanzinstrumente ist mit erhöhtem Risiko verbunden. Dieser Beitrag ist keine Anlageberatung.
Fotoquellen: Kontist.com
Ich habe es am Anfang meiner Selbstständigkeit gehalten, wie du. Alle Geschäftsausgaben und Einnahmen landeten auf meinem privaten Konto. Aber mein Steuerberater hat mich ebenfalls darauf hingewiesen, dass es viel leichter ist den Überblick zu behalten, wenn geschäftliches und privates getrennt gehalten wird.
Hallo! Danke für den super Artikel. Ich wollte grad auf den Link klicken, aber der funktioniert anscheinend nicht (mehr). Wenn ich nun also ein Konto bei ihnen eröffne, kriegst du keine Provision, was schade wäre. Deshalb fyi. Vll lässt sich der Link ja wieder einrichten. LG von einer Selbständigen :)
Ich will beginnen als Freelancer für Web – Design arbeiten und diesen Beitrag ist für mich sehr nützlich. Ich habe schon auch gedacht, dass ich ein zweites Konto brauche, trotzdem konnte ich es mich nicht argumentieren. Ich werde jetzt noch mit meinem Steuerberaten darüber reden, bin aber schon jetzt mit dieser Entscheidung sicher.
Ich will, als Grafik-Designer beginnen zu arbeiten und werde einem Freelancer. Vielen Dank für ihre Erklärung, warum ich ein zweites Konto brauchen kann. Ich werde es noch mit meinem Steuerberater besprechen, aber wahrscheinlich nehme ich ihren Rat an.
Danke für den Tipp, als Selbstständiger ein eigenes Geschäftskonto zu eröffnen. Mein Neffe möchte sich auch selbstständig machen. Ich werde ihm diesen Beitrag weiterleiten, damit er sich darüber im Klaren ist, welche steuerlichen Besonderheiten er beachten muss.
Ich bin seit geraumer Zeit selbstständig und mit der Buchhaltung teilweise überfordert. Zahlen waren nie meine Stärke, weshalb ich meinem Steuerberater auch sehr dankbar bin aber das alle Belege zehn Jahre aufbewahrt werden müssen, wusste ich nicht. Wird nun auch für mich Zeit, ein Geschäftskonto anzulegen.
Liebe Bianca,
das ist ein sehr wichtiger Beitrag, den sich alle Freelancer und Selbstständigen zu Herzen nehmen sollten. Ich habe damals eine GmbH gegründet und mir als Geschäftsführer Gehalt auf mein Privatkonto monatlich überweisen. Du kannst Dir vorstellen, dass das am Anfang nicht viel Geld war. Der Großteil blieb im Unternehmen und deckte die laufenden Kosten. Und da ist es auch egal, ob man Blogger ist, im Online Marketing Bereich arbeitet oder als selbstständiger Handwerker seine Brötchen verdient. Von der technischen Seite gibt es keine Unterschiede. Natürlich macht Buchhaltung nicht so viel Spaß wie Beraten, Schreiben oder Zimmern, aber es gehört dazu und wer hier ordentlich sowie gewissenhaft arbeitet, kann Fehler vermeiden und Geld sparen. Und ein Geschäftskonto ist ein Teil jeder buchhalterischen Basis.
Viele Grüße
Jan