Liebes 19-jähriges Ich,
ich habe dich letztens in einem Tanzkurs kennengelernt. Du warst groß und blond (okay, an dieser Stelle müssen wir ein Auge zudrücken), gerade nach Berlin gezogen und auf der Suche nach etwas, das dich geistig weiterbringt. Du konntest nicht genau artikulieren, was, denn du hattest Interesse an so vielem hier. An Kunst, an Tanz, später wolltest du gerne etwas Geisteswissenschaftliches studieren. Mit 23 Doppelbachelor sein, das „hört sich doch ordentlich an“, meintest du zu mir.
Du hattest einen genau durchdachten Plan, auch wenn du gerade bei einer älteren Dame zur Zwischenmiete wohntest, weil du keine Lust auf den Bierkonsum fremder Mittzwanziger in Unterhosen hast. Freudig sahst du dem Sommer entgegen, wolltest dich nicht zu viel beschweren über deine alte Heimat und tatst genau das natürlich trotzdem mit größtmöglicher Leidenschaft.
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