Wer seine Leidenschaft für Bücher auch digital zelebriert, ist auf dem Instagram-Account des Suhrkamp-Verlags richtig aufgehoben. Die verlagsinterne Insta-Kuratorin Claudia Katzmarski ordnet dort liebevoll Neues und Altes, Vielverkauftes und Neuerschienenes. Aktuell zum Beispiel: 15 aufeinander gestapelte, gelbe Bände. Obendrauf: “Leuchten”, von Thomas Kapielski. Daneben: die meistverkauften Titel der vergangenen fünf Jahre.
Ich haben mit ihr über das Konzept hinter dem Account gesprochen.
Ein Großteil der Fotos, sagt Katzmarski, entstehe direkt beim Suhrkamp Verlag – auf Stühlen, Tischen, vor interessanten Hintergründen, Wänden und Bücherregalen. Ab und zu auch draußen im Park, auf Lesungen sowie natürlich auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt.
Die Foto-Plattform bietet für die Instagram-Kuratorin eine ideale Möglichkeit, schöne Bücher und eindrucksvolle Reihen auf visuell ansprechende Weise zu präsentieren. Neben dem Inhalt, so Katzmarski, können auch die optischen Besonderheiten hervorgehoben werden. Sei es eine herstellerische Glanzleistung, eine ausgefallene Typografie oder die visuellen Konzepte der unterschiedlichen Reihen, die auf mehreren Regalmetern erst so richtig zur Geltung kommen.
Das gefällt auch der Insta-Community, die den Suhrkamp-Verlag immer wieder markiert. “Wir freuen uns immer sehr, wenn eines unserer Bücher in einem ansprechenden Setting porträtiert wird”, so Katzmarski.
Wie viele Stunden man für einen solchen Instagram-Account aufwenden muss? “Das ist sehr unterschiedlich”, erklärt die junge Frau. “Manchmal entstehen mehrere Bilder zügig hintereinander, dann dauert es wieder etwas länger, bis wir beispielsweise alle grünen Bände der Edition Suhrkamp für ein Foto in den Park nebenan geschleppt haben.”
Als besonders aufwändig blieb den 4.800 Fans der Suhrkamp-Blumenstrauß in Erinnerung. Extra für Instagram wurde er nicht hergestellt – es handelte sich dabei um ein Geburtstagsgeschenk einer Kollegin aus der Herstellungsabteilung für die Leiterin des Wissenschaftslektorats. “Wir fanden die Idee des Blumenstraußes aus Covern aber so großartig, dass wir ihn kurz für ein Foto entführt haben”, so Katzmarski.
Beim Scrollen fällt auf, dass die Beiträge im beliebten #allwhiteeverything präsentiert werden, also einfarbig und schlicht gehalten sind. Die Beiträge sind laut Katzmarski bewusst nicht überladen, sondern auf das zentrale Bildmotiv reduziert. Zu viele Informationen würden das Bild überfrachten. Die Qualitäten der Bücher werden durch minimalistische und ruhige Fotos ideal in den Mittelpunkt gestellt.