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76 Seiten. Nachdem ich die letzten zwei Wochen jeden Tag an meiner Magisterarbeit verzweifelt bin rumgewerkt habe, kann ich endlich sagen, dass ich mit der Theorie – großteils – fertig bin. Also, sofern man mit Theorie jemals „fertig“ sein kann. Zur Belohnung habe ich mir in der Mittagspause diese Brownie-Eis-Kombination bei Burger King geholt. Irgendwie muss man die Anstrengung kompensieren. Okay?

Auf einer Parkbank zusammenbrechend, brush on photoshop (2015)

Übergänge my ass. Ich weiß, dass noch einige Späßchen auf mich zukommen werden: Alleine das Lektorieren und Einlesen dauert jeden Tag um die zwei Stunden. Manchmal kann ich mich gar nicht entscheiden, was ich mehr hasse! Zusammenhänge müssen künstlich hergestellt, das Geschriebene neu paraphrasiert oder kommentiert werden. Vom Literaturverzeichnis möchte ich gar nicht erst anfangen, habe ich es doch seit zwei Monaten nicht mehr für nötig befunden, dieses zu aktualisieren. Stattdessen habe ich ein „Sonstiges Quellenverzeichnis“ irgendwo in meinem „MA Ordner“ angelegt. Top. Bei jeder neuen Studie, die ich entdecke, wünsche ich mir sie wäre nie publiziert worden. Vielleicht ist das ja der ideale Zeitpunkt, um mit dem Schreiben aufzuhören.

Es war – und ist – nach wie vor wahnsinnig anstrengend, habe ich das schon erwähnt? Sieben bis acht Stunden denke ich mittlerweile täglich an die Forschung. Wenn ich aufstehe, zur Arbeit fahre und nicht gerade über den Gesichtsausdruck meiner Mitmenschen twittere, strukturiere ich ganze Abschnitte um. “Sorgen”, die ich sonst noch so habe: Was geht mit dem Inhaltsverzeichnis? Habe ich etwas Unwichtiges vergessen? Wo bekomme ich aktuelle Statistiken her? Was ist eigentlich die Systemtheorie?

Von einem Tag auf den anderen wieder in die Realität zurückgeschmissen zu werden, war eine verfickte Scheiße Umstellung, das möchte ich gar nicht kleinreden. Die Wochen davor war ich eigentlich ununterbrochen auf Reisen. Ausgenutzt habe ich die Zeit, liebe Kinder, als ob ich den letzten freien Sommer meines Lebens hätte. Stop whining, thx. Es ist eh schön, wieder einen geregelten Alltag zu haben. Selbst wenn es bedeutet, um 7 Uhr aus dem Bett zu kriechen. Wirklich! So geht auch endlich etwas weiter. Ich bin an fixe Zeiten gefesselt gebunden, die ich bestmöglich (hallo again, deutsches Effizienzdenken, ich habe dich vermisst) nutze um ab 17 Uhr mein geschundenes Hirn durchlüften zu können. Zu viel arbeiten und denken macht mich nämlich psychisch und physisch krank. Dann sitze ich zuhause, starre an die Wand und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich gerade „Freizeit“ mache, die ich ohnehin nicht genieße und theoretisch könnte man ja auch noch mehr machen, immer mehr, und um 23 Uhr den letzten Absatz korrigieren. Ja?

Die ganze letzte Woche habe ich mit Transkriptionen und Interviews zugebracht. Sechs in einer Woche waren dann vielleicht doch einen Ticken zu viel. Transkription, Interview, Transkription, Interview. Man beachte die Sprechpausen.

Ich hätte zu Beginn der Teilnehmerinnenrekrutierung ehrlich nicht gedacht, dass ich überhaupt zwölf Frauen finde, die sich bereit erklären würden über ihre Erfahrungen als Autorinnen zu sprechen. Es war nicht nur inhaltlich wahnsinnig spannend, sondern auch persönlich. Wann hat man schon die Chance, die bekanntesten Feuilletonistinnen Österreichs und Deutschlands zu sprechen? Das war bestimmt der beste Part des ganzen. Für diese Reibungslosigkeit möchte ich allen noch einmal danken. Es ist eine Schande, dass ich Passagen aus den Transkripten hier nicht veröffentlichen kann, um über die Situationen, mit denen schreibende Frauen konfrontiert sind, zu berichten.

10 von 12 Interviews sind vollständig im Kasten. Es geht wirklich in schnellen Schritten dem Ende zu. Und wisst ihr was? Ich kann es nicht erwarten. Ich warte sehnsüchtig auf (m)einen Job, eine neue Stadt, neue Herausforderungen. Das richtige Leben.

Alles gut gegangen.

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