Ich habe diesen Monat 1500 Euro „gespart“, weil ich eine Bitch bin. Aber hinter diesem Fakt steckt eine harte Realität. Wie soll Frau im Patriarchat überleben, ohne eine Bitch zu sein? Keine Bitch zu sein, muss man sich erstmal leisten können. Eine Kolumne.

„You give off bitch vibes“, sagt mir der Freund eines Freundes in einem Berliner Musikstudio, dabei habe ich noch nicht einmal angefangen, meinen Track zu spielen. Witzig, denke ich mir. Meine Ausstrahlung ist mir immer noch zuvorgekommen.

Er meint das gar nicht böse, aber es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich diesen Spruch nicht mehr als Angriff wertete, bis ich mein „Bitch-sein“ akzeptieren konnte. Ich es doch das Gegenteil dessen, was uns als kleinen Mädchen, die in den 90ern aufwuchsen, beigebracht wurde. Sitz brav am Tisch, sei leise, beschäftige dich unauffällig, gib dem Onkel einen Kuss.

Aber ich habe mich noch nie gerne gegen meinen Willen küssen lassen und meine ungefragte Meinung schon als 10-Jährige bei Familienessen hinausposaunt. Eine Bitch hat eine gewisse Attitude, eine Bitch weiß, was sie will und nimmt es sich.

Mit einer Bitch ist nicht gut Kirschen essen.

Dass es irgendwann finanzielle Vorteile bringen würde, eine „Bitch“ zu sein, habe i…

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